Gestern habe ich von zwei Dingen gehört die mir Hoffnung mache, gerade in der Kombination.
1)
Die Deutsche Umwelthilfe hat ein Rechtsgutachten zur Auslegung der Straßenverkehrsordnung in Auftrag gegeben und das Ergebnis ist, dass es Zweifel an der Verfassusungskonformität gibt.
Besonders hinweisen möchte ich auf die Aussage am Ende: Der „Nachweis einer sogenannten qualifizierten Gefahrenlage für die Umsetzung verkehrlicher Maßnahmen wäre […] nicht mehr erforderlich […]“
Dieser Nachweis führt aktuell dazu dass Radwege weggeklagt werden wenn es keine entsprechende Gefahrenlage gibt. „Qualifitierte Gefahrenlage“ bedeutet zu oft, dass die Unfälle bereits in der Statistik stehen, also passiert sind.
Auch die aktuelle Auslegung zur Einführung von Tempo 30 wird in dem Gutachten angezweifelt.
duh.de/presse/pressemitteilung…
2)
Ein Bericht auf 3sat: 3sat.de/wissen/nano/240528-bei…
In Deutschland gibt es bis 2035 ein Potential für das Fahrrad von 45% auf der Fläche. Aktuell sind wir bei 13%
In Metropolen wären sogar 63% drinnen. Das einzige was dafür nötig wäre, wäre eine gute #radinfrastruktur die, laut dem Rechtsgutachten der DHU plötzlich deutlich erreichbarer erscheint.
Was wir also brauchen ist eine Kommune die bereit ist den Rechtsweg einzuschlagen.
Da wir aktuell bereits über 1000 Gemeinden haben die sich für mehr Selbstbetimmung bei Tempo 30 einsetzen ( lebenswerte-staedte.de/de/ ) scheint mir das möglich.
Bei der Studie würden Strecken bis 30 km berücksichtigt, aber natürlich ist der Anteil höher je kürzer die Strecken sind. Auch wenn es mit S-Pedilec und dem Velomobil schnelle Fahrräder für die Langstrecke gibt.
Was ich hier auch erwähnen will:
Wir haben aktuell im Mittel jeden Tag 7-8 Verkehrstote in Deutschland und knappe 1000 werden täglich verletzt. Jeden Tag! Mehr Fahrrad und ÖPNV bringt diese Zahlen deutlich nach unten. Das allein wäre schon Grund genug das Thema Verkehrswende anzugehen.
Hinzu kommen 16 Mio Tonnen CO2 die durch die 45% Fahrrad eingespart werden können.
Als „Fahrrad in Regensburg“ finde ich das schade, dass Regensburg nicht in der oben verlinkten Initiative ist, aber immerhin sind sechs Gemeinden aus dem Landkreis Mitglieder.
Wenn wir in Regensburg die 45% Fahrrad kriegen sollten und mit der Stadtbahn ein attraktives, schnelles Angebot im ÖPNV bekommen, würde die Zahl der Autos deutlich zurück gehen.
Wir hätten keinen Stau mehr und wenn nicht mehr so viele Parkplätze benötigt werden hätten wir mehr Platz für Stadtgrün.
Ich kenne ein paar Straßen die nicht zugeparkt sind, oder bei denen zumindest eine Seite one Parkplätze ist. Es ist einfach so viel schöner und angenehmer.
#verkehrswede #autokorrektur #VisionZero

• Neues Rechtsgutachten zeigt: Restriktive Auslegung der StVO durch Verkehrsbehörden verstößt gegen Grundgesetz • Verfassungskonforme Auslegung ist durchaus möglich und würde Kommunen mehr Spielraum für Tempo 30, Rad- und Fußverkehr geben• DUH bietet…
Deutsche Umwelthilfe e.V.
DG5DBH
Als Antwort auf Fahrrad_in_Regensburg • • •DG5DBH
Als Antwort auf DG5DBH • • •Fahrrad_in_Regensburg
Als Antwort auf DG5DBH • •Wenn wegen Radwegen Parkplätze wegfallen oder wenn KFZ Spuren weggenommen werden um Radinfrastruktur zu schaffen und die Gemeinde keine „qualifizierten Gefahrenlage“ als Begründung vorweisen kann, werden sie immer wieder von Gerichten dazu gezwungen die Radwege zurückzunehmen um den PKW den Platz zurükzugeben.
Oft richten die Gemeinden Radwege erst gar nicht ein wenn sie nicht sicher sind eine gerichtsfeste Begründung zu haben.
Fahrrad_in_Regensburg
Als Antwort auf Fahrrad_in_Regensburg • •Ich liefer noch schnell einen Link nach.
hessenschau.de/wirtschaft/verk…
Data Artist
Als Antwort auf Fahrrad_in_Regensburg • • •@HolgerMBGL Ich weiss nicht so recht, was ich davon halten soll. Einerseits hat DG5DBH vollkommen recht - die allermeisten Radwegen sind Ghettos für den Radverkehr und wurden zum Wohle des Autoverkehrs errichtet. Allzu einfach konnte durch aufstellen des blauen Schilds Radverkehr gezwungen werden, diesen Schrott zu benutzen.
Die Klagen wegen wegfallender Parkplätze sind etwas komplett anderes: Radwege, für welche MIV-Spuren geopfert werden, sind meist tatsächlich mal brauchbar.
Data Artist
Als Antwort auf Data Artist • • •Data Artist
Als Antwort auf Data Artist • • •@HolgerMBGL Ein aktuelles Beispiel gibt es hier: Radstreifen trotz Zone 30 neben Autotüren: regensburg-digital.de/radverke…
und hier die Reaktion der Stadt Regensburg:
regensburg-digital.de/radelt-r…
Fazit: Wo kein politischer Wille ist, kann in der StVO stehen, was will, man hält sich einfach nicht dran. Eine Organisation, die solche Frechheiten systematisch wegklagt, gibt es leider noch nicht.
Radverkehr: Regensburg radelt rückwärts
www.regensburg-digital.deFahrrad_in_Regensburg mag das.
Fahrrad_in_Regensburg
Als Antwort auf Data Artist • •@Data Artist @DG5DBH
Ja, klar, es gibt beide Varianten.
Ich persönlich bin für eine gute parallele Infrastruktur. Also baulich getrennt, breit, und geschützt vor Autotüren, Rechtsabbiegern und was auch immer.
Und den Platz gibt es in den Städten einfach nicht ohne dass KFZ-Platz reduziert wird. Das ist mit der aktuellen Auslegung nicht leicht zu bewältigen und ich glaube das ist auch der Grund warum sich viele Gemeinden so schwer tun wirklich was gutes anzulegen.
Das mit dem friedlichen nebeneinander im Mischverkehr habe ich aufgegeben, da werde ich viel zu oft gefährdet als dass ich das für eine tragfähige Lösung halte.
Und die Autofahrer:innen brauchen auch keinen eingebildeten Radweg um Fahrradfahrer:innen wegzumobben.
Fahrrad_in_Regensburg
Als Antwort auf Fahrrad_in_Regensburg • •Also Mischverkehr würde sicher gehen, aber da sehe ich als notwendige Bedingung, dass Überholverstöße mal gemessen und geahndet werden.
So wie es aktuell ist geht es einfach nicht, bzw. ist nur etwas für Hartgesottene.
Ich fahre selber auch im Mischverkehr wenn die Alternative ein Fußweg, Fahrrad frei ist, aber Spaß macht mir das nicht und ich kann jede:n verstehen der/die dazu nicht bereit ist.
@Data Artist @DG5DBH