"Streik"


(in einem Großbetrieb in der DDR 1983)
16/21


Dann folgte aber die ernstgemeinte Frage, ob vielleicht die Nachbarbrigaden einfach unsere Arbeit übernehmen würden und wir ziemlich doof da ständen.
Aber so recht glaubte niemand daran. Dazu würde sich wohl keiner hergeben. Eine Unsicherheit blieb aber. Der Meister wiegelte ab. Er hätte schon mit den anderen Meistern gesprochen. Die würden schon genug Ausreden finden, damit das nicht ginge. Immerhin hatte dort keiner die Erlaubnisscheine für die Gasbrennerreparatur. Und den Schein zu machen, würde schon ein paar Tage dauern. Karl meinte, er kenne da wen und könnte mal fragen, wie die grade ausgelastet wären. Vielleicht ließe sich da was drehen oder zumindest könnten die uns informieren, falls sich da was tun würde.
Es tat gut, etwas konkretes zu tun zu haben. Schon das Nichtstun des gestrigen Tages hatte an den Nerven gezerrt. Und ständig die Gedanken, wie die da oben wohl reagieren würden.
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