Eine Frage in das #FediLZ gerufen: ist das bei euch auch so schlimm mit dem Kranksein und aber gar nicht krank sein können, weil ständig was brennt?

Meine Freundin (Klassenlehrerin) ist krank, aber statt das Bett zu hüten und zu schlafen, ist sie nur am SMSn, Mailen und Brände löschen. Dringende Infos zum kommenden Streik raus schicken, wegen Zoff in der Klasse ein paar Eltern ins Boot holen, Klassenkonferenzen verschieben und neue Termine organisieren, Materialien und Infos zur Klassenarbeit an die Eltern senden, dem Erzieher ein paar Aufgaben für die Kinder rüber schicken, dann floppt noch mehr Orga-Kram von der Schulleitung rein, der gaaaanz schnell auch an alle Eltern verteilt werden muss, dann hätten Zettel für einen Theaterbesuch ihrer Klasse heute dringend verteilt werden müssen, das hat in der Vertretung nicht geklappt und muss nun auch noch mal anders angeschubst werden ... und und und ....

Wie macht ihr das mit dem Abgrenzen? Klappt das als Klassenlehrer:in überhaupt in dem Job? Oder ist das wie mit "Mama und Papa sein" - wenn man selbst krank ist, müssen die eigenen Kinder trotzdem versorgt werden ...?

FediLZ hat dies geteilt.

Als Antwort auf Jeff Toon

Das hängt von verschiedenen Faktoren ab und unterscheidet sich vermutlich auch nach Schulform; Grundschulen sind m.W. nach sehr dünn besetzt, haben viele Probleme mit Lehrkräftemangel, Klassenlehrerinnen sind oft alleine und machen mehr oder weniger alles.

Weiterführende Schulen können (nicht alle) auch eher mal Klassenlehrerteams haben, sodass man sich da vielleicht wirklich mal rausziehen kann.

1/

Als Antwort auf MsBasement

Werde kurz vor Klausuren, Abschlussprüfungen krank und es wird tendenziell schwieriger.

Dann gibt es noch Schulleitungen, die Druck machen.

Und seit den Erfahrungen mit dem Distanzunterricht steckt auch eine höhere Erwartungshaltung dahinter, "mal eben" Aufgaben auf die Lernplattform zu stellen.

Und ja, man hat auch oft das Gefühl, dass es ohne einen nicht geht - das lernt man spätestens dann, wenn es richtig ernst wird, dass es doch geht.

Plus schlechtes 2/

Als Antwort auf MsBasement

Gewissen den Kolleginnen und Kollegen gegenüber, die es oft einfach als Mehrarbeit auffangen müssen, schlechtes Gewissen den Kids gegenüber, die ja auch wieder auf die nächste Arbeit etc. pp vorbereitet werden müssen...

Also nein, so außergewöhnlich ist es nicht und es dauert seeeehr lange, bis man da (hoffentlich) als Lehrkraft irgendwie eine Balance findet (die in Zeiten zunehmenden Lehrkräftemangels wahrscheinlich so nicht aufrecht gehalten werden kann).

Als Antwort auf Jeff Toon

Abgrenzung klappt bei mir auch nicht so wirklich bzw. bin bemüht. Liegt bei mir an den systemischen Mängeln, prozessorientierte Aufgaben, Kollegium und schließlich auch an meiner Person mit Wünschen (Selbstansprüche) nach Entwicklungsmöglichkeiten für Schüler*Innen und Schule positiv zu gestalten. Die Wichtigkeit von Selbstfürsorge und Gesundheitsschutz einzufordern und annehmen ist ja eigentlich einem bewußt.