**Papa im Konflikt zwischen Verantwortung und Kindes Willen.** Kind (11) leckt sich die Lippen und das drumherum wund. Dauernd. Und immer wieder. Ist schon fast wie ein 'Tick'. Mit Salbe wäre das in 2 Tagen wieder schön. Leider hat Kind keine Lust auf Salbe. Egal welche Salbe. Wehrt sich mit Händen und Füßen. Grund: dann müsste es noch mehr lecken. Macht es aber auch so schon im 30 Sek. Takt. Mir sträubt sich alles, seinem Wunsch, das einfach so laufen zu lassen, nach zu geben. Das wird ja immer schlimmer. Dem Kind die Salbe gegen seinen Willen rauf zu schmieren, scheint mir aber auch nicht gut. Es in die Suche nach einer Lösung einzubeziehen, scheitert. Kind zieht sich zurück und liest Bücher. Komme dann nur noch ganz schwer an es ran. Rede dann eher mit der Wand. Ich werde wütend, fühle mich hilflos. Dem Kind geht es auch nicht gut. Weder in der Situation noch mit seiner Lippe.
Hat jemand von Euch Ideen/Tipps/Gedanken?

!FediEltern group

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Als Antwort auf Jeff Toon

kann nicht helfen, aber wir hatten das Selbe über Ostern. Sohn, 8, wollte einfach keine Salbe. Panthenolcreme würde brennen. Das braucht immer ziemlich viel reden, sagen dass wir noch medizinische Entscheidungen treffen, gegenseitig anzicken und irgendwann hat er keine Lust auf den Scheiß und lässt sich eincremen. Nach 3 malen merkt er dass es hilft und den Ärger nicht wert ist, immerhin. Ist oft bei Medizin bei uns so 🤯

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Als Antwort auf Jeff Toon

Ich kenne dein Kind natürlich nicht, aber ich erkenne darin mich selbst und meinen 7jährigen Sohn wieder (wir beide haben ADHS). Lippenlecken war im Winter bei uns beiden wetterbedingt, aber ansonsten ne Stressreaktion. Darauf ansprechen, Verbote aussprechen, etc produziert nur mehr Stress, weil man hier ja ein Ventil wegnehmen will. Bücher lesen, abtauchen, ist dann der Versuch sich dem Stress komplett zu entziehen und in den Hyperfokus zu fliehen.
@fedieltern

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Als Antwort auf Momo

Finde heraus was EIGENTLICH los ist. Ich habe meinen Sohn letzte Woche beim Legospielen mit knallrot geleckten Lippen gesehen und gleich gefragt ob alles ok ist, was los ist. Stellte sich heraus: Er hatte Streit in der Schule.

Und ohne dir zu nahe treten zu wollen: Dein Kind macht bei mir ganz viele Kreuze auf der ADHS-Bingokarte. Lass das vielleicht mal abchecken. 😉
@fedieltern

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Als Antwort auf Momo

@Momo Das ist spannend, was du schreibst. Wir hatten bisher eher den leisen Verdacht auf eine schwache Form von Autismus. Aber ADHS? Ok, wir ziehen das mal ins nähere Blickfeld. Vielleicht ist da was dran.
Ja, Stress könnte was sein. Wobei wir ja gerade Ferien haben. Aber vielleicht hat er trotzdem was auf dem Herzen.
@Momo

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Als Antwort auf Jeff Toon

@momo Bei mir war es eine Kombination aus ADS* und Neurodermitis, die dazu führte, dass ich bis ins Jugendalter mit kaputten Lippen rumgelaufen bin. Dann hat sich die Neurodermitis ausgewachsen und damit auch das Lippenlecken.

*) ich bin nie auf ADHS untersucht worden, aber K1 hat ADS und ich erkenne mich in vielen seiner Verhaltensweisen wieder. Und auch die typischen Symptome für Erwachsenen-ADS beobachte ich bei mir.

@Momo
Als Antwort auf Jeff Toon

Das Ding ist, dass sich Formen aus dem Authismus-Spektrum, AD(H)S, Depression, Borderline und so weiter viele Symptome teilen. Die Diagnose ist deshalb sehr Aufwändig und arbeitet viel mit Ausschluss. Unbehandeltes AD(H)S ist Stress und belastet das Selbstbewusstsein, das führt zu Depression, Burnout und/oder Boreout. Insofern ist das immer ne Symptomsuppe...
@fedieltern

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Als Antwort auf Dave

@Laird_Dave
"Wir testen erst ab 6 (Einschulung) und haben 2 Jahre Warteliste" war der Grund warum wir schon ab 4 nen Diagnoseplatz gesucht und uns auf Listen haben setzen lassen. Es half, dass ich ADHS habe (wird vererbt) und die KiTa ihn als sehr auffällig eingestuft hat. Aber das setzt Wissen und ein gutes Gespür voraus.
@jeff @fedieltern

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Als Antwort auf solo

Aber konstruktiv (allgemein zum Thema ADHS und warten bis Diagnose):
Wenn es akut ist und Probleme macht, fragt mal beim Jugendamt nach. Die sind sehr sehr oft super dankbar wenn sich Eltern selbst melden. Wenn sie die Möglichkeit haben mal in Familien zu kommen bevor es viel zu spät ist.
Habe das schon von einigen betroffenen Familien gehört.

@momo @Laird_Dave @jeff @fedieltern

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Als Antwort auf Daniel zwischen den Zeilen ❤

@davodego
Therapie. Medikation. Und vor allem Information. Wenn du möchtest, erzähle ich dir gerne, wie es ist 40 Jahre lang zu wissen, dass man anders ist, aber man kann nicht beschreiben wie und warum. Alle 8-10 Jahre den Job zu wechseln, weil irgendein Teamleiter mit deinen Eigenheiten nicht mehr klar kommt. Konstant das Gefühl zu haben alles zu geben und nicht zu genügen. Und dann gehst du den Nachlass deiner Mutter durch und findest eine ADHS-Diagnose von 1988...
@jeff @fedieltern

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Als Antwort auf Daniel zwischen den Zeilen ❤

@davodego
Ich würde Medikation nicht unbedingt pauschal an 3. Stelle setzen, je nach Ausprägung gehört das auf Platz 1. Schon allein weil ADHSler ohne Medikation ein signifikant erhöhtes Risiko haben im Alter Alzheimer zu entwickeln... aber das kommt auf den Fall an. Ich z.B. bräuchte definitiv mehr MPH als ich aktuell nehme, aber mein Bluthochdruck sorgt dafür, dass ich es hin und wieder sogar absetzen muss, wenn die Werte zu hoch werden.
@jeff @fedieltern

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Als Antwort auf Fink

@fink
Wissensstand der 80er Jahre. Meine Mutter war Krankenschwester und der Auffassung "Die wollen ja nur meinen Jungen mit Amphetaminen unter Drogen setzen und ruhigstellen."

Heute weiss man, dass ADHS bedeutet, dass die Neuronen im Gehirn zu viele Dopamin- und Noradrenalin-Reabsorbierungszellen haben, dementsprechend die ausgeschütteten Hormone zu schnell wieder aufgenommen werden und die Synapsen somit in der Signalübertragung behindert werden.
@fedieltern @davodego @jeff

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Als Antwort auf Momo

@fink
Und Methylphenidat, was bei neurotypischen Menschen einfach nur einen wacheren Zustand bewirkt und sie aufputscht, erhöht bei ADHSlern die Ausschüttung von Dopamin und Noradrenalin, wodurch sich ihre Hirnaktivität normalisiert und sie ruhiger werden, weil sie nicht permanent im Stress stehen ihre Unzulänglichkeiten zu kompensieren und damit den Ansprüchen einer neurotypischen Welt zu genügen.

Man weiss heute einfach mehr als damals in 1988.

@fedieltern @davodego @jeff

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Momo

@die_Ergo
Kann funktionieren, aber das mit dem Lippenlecken wird nicht bewusst gemacht sondern als unterbewusster Reflex. Ähnliches Ding: Am Kragen herumkauen, auf Lego beißen, an den Fingernägeln herumknibbeln, an Schürfwunden knibbeln, jeden Pickel abkratzen, mit den Füßen trommeln, mit den Fingern trommeln... und das sind jetzt nur die Dinge die mein Sohn macht. Wenn man ihn auf eine der Stimming-Handlungen anspricht, stellt er sie ein und fängt die Nächste an.
@Laird_Dave @jeff @fedieltern

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Als Antwort auf Momo

@die_Ergo
Deshalb meinte ich: Das kriegt man schneller in den Griff, indem man die eigentliche Stressursache findet und mitigiert sofern möglich. Die Kids (und ich auch!) fangen das nicht bewusst an und kriegen es selbst erst nach 20-30min mit.
@Laird_Dave @jeff @fedieltern

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Als Antwort auf Jeff Toon

Hi,
mein großes Kind (6 Jahre) mit ADHS macht das auch. Es ist einfach Stimming, Stressregulation.
Bei uns hat es mit der Salbe besser geklappt, wenn wir sie abends vor dem Schlafen aufgetragen haben und wir haben 8 verschiedene Produkte durchprobiert, bis wir eine Wund-und Heilsalbe gefunden haben, die eben nicht brennt (von Hansaplast).
Alles Gute für euch ❤️

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Als Antwort auf JPL

@jpl
Ich erinnere mich, dass meine Mama für meine Lippen eine Dose Melkfett im Bad stehen hatte. Jetzt wird mir klar warum, denn das brennt nicht auf meinen Lippen und ist nicht irgendwie parfümiert oder schmeckt nach irgendwas...

Keine Ahnung, ob man das Zeug heute noch kaufen kann. Aber das war echt gut.
@sinus_kurve @jeff @fedieltern

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LangerJan

@Dr_Obvious @solo @momo @Laird_Dave Ich werde dich nicht vom Gegenteil überzeugen, kann ich gar nicht. Nimm es als anekdotischen Datenpunkt, dass ich und andere Eltern in der Klasse meines Kindes regelmäßig gute und förderliche Gespräche mit *unserem* Jugendamt haben, die auf Augenhöhe und mit gegenseitigem Respekt passieren.

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solo

@Dr_Obvious
Ich kenne die Doku nicht, die Situation und weiß auch nicht welches Amt involviert ist.

Generell sind die Jugentämter immer unterschiedlich aufgestellt.
Je nachdem ob Stadt oder Landkreis kann das variieren. Auch unterscheiden sich die Gesetze rechte und Befugnisse in jedem Bundesland.

Es gibt halt nicht DAS Jugendamt.

Daher kann auch die Qualität und Auslastung überall variieren.

@LangerJan @momo @Laird_Dave @jeff @fedieltern

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Als Antwort auf solo

@Dr_Obvious

Und im Zweifel ein Anruf kostet Nix. Alleine wenn du anrufst und sie nicht zu dir kommen müssen, da hast du schonmal 10.000 Punkte gesammelt. Glaub mir, müssen leider häfig schlimme Probleme begleiten (missbraucht, Vernachlässigung etc pp), da freuen sie sich garantiert wenn Eltern die sich um ihre Kinder sorgen von selbst anrufen. 😀

(Vllt auch mal bei schlimmer Überlastung für entspannten Ausgleich sorgen)

@LangerJan @momo @Laird_Dave @jeff @fedieltern

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solo

@Dr_Obvious
Nee Diagnose ist für generelle Hilfe oder Anfrage nicht nötig.
Vmtl seid ihr nicht oberste Prio, aber das ist vmtl ok.

Oft kennen sie Adressen oder Ansprechpartner von Organisationen die euch helfen.
Die meisten bieten kostenlose Beratung an und frage im Zweifel nichtmal nach Namen.

@LangerJan @momo @Laird_Dave @jeff @fedieltern

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solo

@Dr_Obvious

Ich finds leider oft immer schade wie stigmatisiert „das Jugendamt“ ist.
Es gibt bestimmt einige Fälle wo schlechte Entscheidungen getroffen wurden.
Ich bin aber auch stark davon überzeugt das es viel mehr Kindern hilft.

Und um bei denen wirklich auf dem Radar zu erscheinen da muss wirklich schon vieles (lange) gewaltig schief laufen. Das man immer so hört da kommt das Jugendamt und nimmt das Kind mit ist totaler Quatsch.

@LangerJan @momo @Laird_Dave @jeff @fedieltern

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@Dr_Obvious

Ich hoffe nur das wer auch immer das hier liest keine Angst davor bekommt bei wirklichen Problemen sich Hilfe zu holen (egal wo). Das ist total normal das es in Familien mit #adhs hoch her geht. Alleine schon aus erb-Gründen haben es die Eltern meist auch nicht einfacher als die Kinder.
Ist einfach so.
Und da brauchts den Blick von außen.
Ausgeglichene Eltern sind eine wichtige Hilfe für ADHS-Kinder.
Und das ist schwierig. Leider…

@LangerJan @momo @Laird_Dave @jeff @fedieltern

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Wir wurden mal vom Jugendamt eingeladen. Ein Passant hatte uns wegen was völlig idiotischem gemeldet.

Der relevante Teil ist, dass die Frau vom Jugendamt war sehr nett und hat viel Wert darauf gelegt, dass sie dafür da ist, Eltern zu helfen. Sie sagte, wir sollen jederzeit wiederkommen, wenn wir Unterstützung brauchen. Und wenn es nur ist, um über Probleme zu reden, weil es manchmal helfen kann, einfach zu reden.

@Dr_Obvious @LangerJan @momo @Laird_Dave @jeff @fedieltern

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solo

@Dr_Obvious
Klar glaub ich sofort, aber ich würde ungerne pauschalisieren.
Am Ende ist es halt immer noch regionale Politik die dem Jugendamt vorsteht. (Und auch in jedem Bundesland unterschiedlich)

Bei uns ist alles soziale richtig richtig gut.
Aber alles Verwaltungstechnische kannst du völlig knicken. (Im Zweifel „überlastet“, aber nie stellen ausgeschrieben 🙄)

@LangerJan @momo @Laird_Dave @jeff @fedieltern

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solo

@Dr_Obvious
Na das stimmt so leider nicht.

Das Jugendamt (ist auch kein Amt sondern oft nur ein Fachbereich der Stadtverwaltung) ist in erster Linie als Träger der Kinder und Jugendhilfe verankert.
Ich sagmal total übertrieben: nur da für Schulen und Kitas.

Der Chef des Jugendamts ist fast immer der Bürgermeister/Landrat (Leiter der Verwaltung).

@LangerJan @momo @Laird_Dave @jeff @fedieltern

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@Dr_Obvious

Und es ist der Stadt/Kreis vollkommen freigestellt welche Leistungen sie im Bereich der Jugendhilfe anbieten.

Es gibt da quasi kaum Vorgaben, daher kann und möchte ich eigentlich auch garnicht sagen was bei dir/euch geht und was nicht.
Das ist so individuell wie der Belag auf dem Brot.

Es gibt dann ja auch noch den Jugendhilfeausschluss etc. pp. Das ist leider nicht so wirklich einfach strukturiert… 🙄

@LangerJan @momo @Laird_Dave @jeff @fedieltern

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Als Antwort auf solo

Wenn bei euch (oder woanders) da Probleme oder fehlen von Hilfsangeboten vorherrschen.

Dann wäre der Jugendhilfeausschuss ein guter anlaufpunkt dafür ist er da. (Meist sitzen da Leute aus dem Stadtrat und der lokalen Hilfsorganisationen, bzw. fachkundige Menschen aus dem Bereich)

@LangerJan @momo @Laird_Dave @jeff @fedieltern

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solo

@Dr_Obvious
Ich kann deine Sorge voll verstehen.

Ich bin aber der festen Überzeugung das das nicht kommen wird (solange die komplette Regierung nicht zu stark rechts abdriftet).
In konservativer Stadtspoltik gehts dann vmtl. auch viel schneller.

Hier in NRW hab ich gaaaaaaaanz langsam das Gefühl das das Thema Kinder und Jugend langsam wahrgenommen wird.

@LangerJan @momo @Laird_Dave @jeff @fedieltern

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