Ich bekomme immer mehr den Eindruck, dass die "Anpassung an den #Klimawandel" - um die wir nicht drum herumkommen - ganz unterschwellig von manchen Kreisen für eine Täter-Opfer-Umkehr verwendet wird.
Und natürlich aktuell auch von manchen #CDU Heinis als Ausrede, gar kein #CO2 reduzieren zu müssen, aber darum geht's mir gerade nicht.
Ähnlich wie der "persönliche CO2-Fußabdruck" eine PR-Kampagne der Fossil-Lobby ist, um die Verantwortung dem einzelnen Individuum rüberzuschieben, wird die nötige Anpassung manchmal so formuliert, dass sich ja gefälligst jeder einzelne anpassen muss.
Ich schrieb es hier schon flapsig als Kommentar:
social.tchncs.de/@marcr/109559…
"Die 15.000 Hitzetote dieses Jahr in Europa sind ja auch selber schuld. Die haben sich halt nicht schnell genug an den Klimawandel angepasst."
Die 15.000 waren die Zahlen der WHO für 2022. Andere Schätzungen gehen sogar von 100.000 aus: scilogs.spektrum.de/klimaloung…
Und ich glaub nicht, dass das die nächsten Jahre weniger wird.
Ich will damit sagen, bei konkreten Anpassungsthemen bei der Städteplanung, Wiederaufforstung oder Landwirtschaft, OK, je schneller, desto besser.
Bei nebulösen Aufforderungen, gerade von Politikern, dass sich ja jeder einzelne anpassen muss, am besten hellhörig werden und diejenigen an ihre Verantwortung erinnern. Und das ist auch insbesondere als eine Aufforderung an Journalisten zu verstehen.
Ich lese gerade das Buch von Jan Hegenberg und er schreibt am Anfang, dass man als einzelner noch so nachhaltig leben kann, aufgrund der Infrastruktur, des Systems, der Gesellschaft, in der man sich befindet, liegt der CO2-Verbrauch trotzdem noch bei mehreren Tonnen im Jahr. Es gibt für das Individuum eine Grenze des Machbaren, die Verantwortung muss weiter oben ernst genommen werden.
Und da bin ich allen Demonstranten und Aktivisten dankbar, dass sie immer wieder darauf aufmerksam machen.
Marc Riese hat dies geteilt.