Was unser ideologischer Materialismus mit #Corona zu tun hat ...
... dachte ich so im Zug nach HH dieser Tage, wo mal wieder unter 1% Maske getragen haben, dabei sind ALLE in meinem Umfeld in den letzten 3 Wochen krank.
Vielleicht ist unser Selbst- u. Weltbild zu sehr von einem materiellen bzw. materialistischen Blick geprägt. Ich bin sicher, dass sehr viele Menschen wirklich 'empfinden', dass sie sich nur privat anstecken, weil wir uns in der Öffentlichkeit als getrennt und ... (1/3)
Katerina Estl
Als Antwort auf Katerina Estl • • •... fremd erleben. Weil der Körper klare Grenzen hat, leuchtet es nicht ein, warum der geteilte Raum allein über den Atem eine solch intime Invasion auslösen könnte, dass wir krank werden.
Und auch sonst die Unfähigkeit adäquat mit Umwelt und Gesellschaft umzugehen, hat wahrscheinlich viel mit der seltsamen Wirklichkeitwahrnehmung zu tun, dass wir ja getrennt existieren, in autonomen Räumen, die wie Gegenstände von anderen abgegrenzt sind.
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Katerina Estl
Als Antwort auf Katerina Estl • • •Kann man das ohne eine philosophische, buddhistische Wahrnehmungsverschiebung überhaupt aufbrechen?
Jahrzehntelang (jahrhunderte?) sind wir darauf getrimmt worden, individualistisch, dualistisch, zu fühlen, zu denken, zu handeln. Das schafft immense blinde Flecken, die sehr weit reichen und tief in die Wahrnehmungsfähigkeit eindringen.
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mupan 📚
Als Antwort auf Katerina Estl • • •Ich höre dich, und ich glaube, ich verstehe dich. Und doch ist es mir zu einfach. Es ist viel Wahrheit in dem, was du sagst. Es gehört m.E. auch zur Wahrheit, dass die gleichen Menschen, die nur in dieser Konsumblase leben, die strukturelle Gewalt nicht fühlen, der sie ausgesetzt sind. Und sich nicht bewusst machen, wie sehr sie ganz körperlich und materiell gepresst werden, in Lohnabhängigkeit, in Schuldenabhängigkeit.
Die Weiterentwcklung der sozialgeschichtlichen und der historisch-kritischen Bibellektüre zur materialistischen ist etwas Gutes. Sie nimmt die Lebenswirklichkeit von Menschen in den Blick und Erzählungen als Erzählungen, nicht als Geschichtsbuch oder heiligen Mythos, o.ä.
Es könnte passieren, dass deine Gedanken als anti-materialistisch überhaupt gelesen werden. Ich glaube nicht, dass du es so meinst, du wendest dich ja gegen Dualismus, oder vereinfacht, schwarz-weiß.
Die auch physische Lebenswirklichkeit mit ihren Schönheiten und ihren Härten in den Blick zu nehmen, ist an sich
mupan 📚
Als Antwort auf mupan 📚 • • •Katerina Estl
Als Antwort auf mupan 📚 • • •@mupan
Ja, ganz und gar anti-dualistisch möchte ich verstanden werden 😀 Ich war einfach fasziniert von der Einsicht, wie sehr die Symbolik der Dinge die Wahrnehmung prägt.
Andersrum finde ich die meditative (auch im Buddhismus vorhandene) Abwehr des Körperlichen genauso schrecklich.
Nur ist unsere Wirklichkeit unter der Prämisse der Absolutheit des Materiellen in eine Abstraktion abgeglitten, die vielen Menschen eine Getrenntheit suggeriert, die schlicht nicht wirklich ist.